Denkmalpflege
Altbauten haben einen besonderen Charme. Allerdings stellen sie auch erhöhte Anforderungen an Umbaumaßnahmen und Sanierungen, es können nicht immer Standardmethoden angewendet werden. Oft ist für Laien nicht klar zu erkennen, welche Maßnahmen wirklich sinnvoll sind, und einiges wird nur als Schikane der Denkmalschutzbehörden empfunden.
Worum geht es beim Denkmalschutz?
Baudenkmalpflege und Denkmalschutz dient der Erhaltung
besonders typischer Beispiele historischer Bauweisen.
Denkmalschutz hat nicht in erster Linie mit der Ästhetik
zu tun, denn es ist individuell sehr unterschiedlich und
auch von der jeweiligen Mode abhängig, was als schön
empfunden wird. Es geht vielmehr um den Erhalt und die
Ablesbarkeit originaler Bau- und Kunstformen. Neue
Einbauten oder Änderungen sollten daher möglichst die
originale Substanz nicht zerstören und nicht verdecken und
auch ohne Zerstörung der Originalsubstanz wieder ausgebaut
werden können (Prinzip der Reversibilität). Bei dem Ersatz
einzelner Bauteile sollte die originale Form erhalten
bleiben oder wieder hergestellt werden und der Verlust an
Originalsubstanz so gering wie möglich gehalten werden.
Die Nachbildung bzw. Rekonstruktion alter Gebäudeteile
oder ganzer Gebäude entspricht dagegen nicht dem Gedanken
des Denkmalschutzes, weil eine Originalität vorgetäuscht
wird, die nicht vorhanden ist. Denkmalpflege und
Denkmalschutz bezieht sich auch nicht zwangsläufig nur auf
besonders alte Bauwerke, sondern kann auch besonders
typische Bauten der Nachkriegszeit betreffen.
Grundlegende Prinzipien zur Denkmalpflege wurden 1964 in
der Charta von
Venedig niedergelegt. Eine deutsche Übersetzung findet
sich unter anderem bei charta-von-venedig.de.
Baudenkmale pflegen
Wenn ein Haus unter Denkmalschutz steht, wird dies oft
einseitig als Belastung empfunden und führt häufig auch zu
einer Wertminderung des Gebäudes, weil es die
Möglichkeiten zur Veränderung einschränkt und viele
Sanierungsmaßnahmen durch den Zwang zur Verwendung
denkmalgerechter Materialien verteuert. Niemand würde
allerdings auf den Gedanken kommen, z.B. ein originales
Gemälde von Rembrandt teilweise überzumalen oder den
Rahmen gegen einen neuen Kunststoffrahmen auszutauschen,
weil das billiger und moderner ist.
Wir möchten Ihnen helfen, die Besonderheiten Ihres Altbaus
kennen und schätzen zu lernen, auch wenn er vielleicht
nicht unter Denkmalschutz steht. Wir erklären Ihnen die
historischen Bauweisen und stellen Ihnen praktikable
Möglichkeiten zur Pflege und Sanierung vor, die den Erhalt
Ihres Gebäudes sichern. Dabei können gerade auch
unkonventionelle Konzepte den besonderen Reiz eines alten
Gebäudes hervorheben und helfen, die Sanierungskosten
niedrig zu halten.
Wir beraten Sie auch bei Fragen zur Wärmedämmung im
Altbau, zu Innendämmungen und zur Erhaltung von
Sichtfachwerkfassaden.
Archäologie
Bei Neubaumaßnahmen ist praktisch immer damit zu rechnen, dass Aspekte der Bodendenkmalpflege berührt werden. Um unangenehme Überraschungen und Bauunterbrechungen zu vermeiden, sollten Sie sich frühzeitig, d.h. spätestens in der Planungsphase, mit der zuständigen archäologischen Denkmalpflege abstimmen.
Lassen Sie sich kompetent beraten — Sachverständigenbüro Stubenitzky