Schallschutz bei Wohngebäuden
Fast immer ist der Mensch Schallwellen ausgesetzt – manche werden als angenehm empfunden, andere als störend (= Lärm). Um Lärmbelästigungen werden viele Prozesse geführt. Aus den Wohnräumen möchten die meisten Menschen alle äußeren und unerwünschten Schalleinflüsse aussperren, um dort Ruhe zu haben oder sich mit Schallquellen zu umgeben, die angenehme Assoziationen wecken.
Problematik
Grundsätzlich ist die beste Methode zur Verringerung der Lärmbelastung die Ausschaltung oder Verringerung der Lärmquelle. Da dies jedoch nicht immer möglich ist, gibt es seit vielen Jahren Vorschriften zum Mindestschallschutz von Gebäuden. Dabei geht es sowohl um den Schutz gegen Außenlärm (z.B. Verkehrslärm) als auch um den Schutz gegen Lärm, der im Gebäude entsteht, z.B. aus einer anderen Wohnung, einem im Gebäude befindlichen Gewerbebetrieb oder auch aus haustechnischen Anlagen wie der Sanitär- oder Heizungsinstallation oder einem Fahrstuhl. Viele Menschen haben den Wunsch nach weitergehenden Schallschutzmaßnahmen, weil sie vielleicht ein größeres Ruhebedürfnis oder einen überdurchschnittlich lauten Nachbarn haben, weil sie auch in ihrem Einfamilienhaus einen gewissen Schallschutz erreichen möchten, auch wenn es dafür keine gesetzlichen Forderungen gibt, oder weil sie auch in einem Frequenzbereich geschützt werden möchten, der von der Norm nicht mehr erfasst wird.
Schallmessungen
Schallpegel werden meist in dB(A) angegeben. Dabei handelt es sich um den nach einer frequenzabhängigen Referenzkurve bewerteten logarithmischen Pegel der Schallleistung. Die logarithmische Größe und die Bewertung nach der Referenzkurve bewirken, dass das Maß besser dem menschlichen Gehör besser entspricht. Eine Erhöhung des Schalldruckpegels um 10 dB (Dezibel) wird dabei als Verdoppelung der Lautstärke empfunden.
Schallschutz im Bestand
Wenn bei einer bestehenden Wohnung oder einem
bestehenden Haus der Schallschutz verbessert werden soll,
sollte eine möglichst genaue Kenntnis der vorhandenen
Bauteile bestehen. Dabei kommt es nicht nur auf die
Bauteile an, die die Lärmquelle von dem zu schützenden
Raum trennen, sondern auch auf benachbarte Bauteile (sog.
flankierende Bauteile). Besonders wichtig ist es bei der
Verbesserung des Schallschutzes, die Schwachstellen
herauszufinden und zu verbessern. Im Gegensatz zum
Wärmeschutz bringt die Verbesserung z.B. der Wand kaum
eine Verbesserung des Gesamtschallschutzes, wenn das
Fenster oder die Tür einen geringeren Schallschutz hat.
Außerdem ist die Schalldämmung eines Bauteils sehr stark
von der Frequenz (Tonhöhe) des Schalls abhängig. Es kann
z.B. bei einem Wärmedämmverbundsystem sein, dass es
rechnerisch insgesamt neutral ist oder sogar den
Schallschutz leicht verbessert, im tieffrequenten Bereich
jedoch den Schallschutz verschlechtert, so dass z.B.
anfahrende LKW hinterher lauter zu hören sind als vorher.
Das Gleiche gilt auch für zweischalige Trennwände,
Vorsatzschalen und abgehängte Decken.
Je nach Art der Schallquelle und je nach Bauweise kann es
eine komplexe Aufgabe sein, den Schallschutz zu erhöhen.
Eine Erfolgsgarantie ist meist nur bei sehr aufwendigen
Umbaumaßnahmen möglich. Wir beraten Sie und erklären Ihnen
die Erfolgschancen bei verschiedenen Maßnahmen. Wir messen
auf Wunsch auch den vorhandenen Lärmpegel z.B. eines
Betriebes oder einer Verkehrsstraße, wenn die Schallquelle
während der Zeit der Messung vorhanden ist. Wenn Sie den
tatsächlichen Schalldämmwert eines Bauteils ermitteln
wollen, wenden Sie sich bitte an das Akustikbüro Göttingen.
Lassen Sie sich kompetent beraten — Sachverständigenbüro Stubenitzky