Wärmeschutz
Energieeinsparung ist aus ökologischen und ökonomischen Gründen notwendig. Die Wärmedämmung von Gebäuden soll auch dazu dienen, Heizkosten und Brennstoffe zu sparen — und das Raumklima zu verbessern. Dabei ist es jedoch wichtig, andere bauliche Bedingungen und Aspekte nicht außer acht zu lassen. Eine falsch ausgeführte Wärmedämmung kann langfristig zu großen Schäden führen!
Wärmedämmung im Neubau
Für Neubauten gibt es in der Energieeinsparverordnung hohe gesetzliche Anforderungen. Oft gibt es auch zusätzliche finanzielle Anreize für weitere energiesparende Maßnahmen. Viele Neubauten werden allerdings nahezu ohne Kontrolle und mit erheblich geringerem Wärmeschutz erstellt, als gesetzlich gefordert und vom Bauherrn erwartet wird. Wir beraten Sie bei der Ausführungsplanung Ihres Neubaus, welche Maßnahmen sinnvoll sind und wie sie optimal ausgeführt werden.
Wärmedämmung im Bestand
Viele der bestehenden Gebäude entsprechen nicht mehr
unseren Nutzungsvorstellungen. Das gilt gerade auch für
die Wärmedämmung. Die energetische Sanierung bestehender
Häuser nimmt daher immer mehr zu. Dabei stehen neben der
Energieeinsparung auch die Vermietbarkeit oder
Verkäuflichkeit der Objekte sowie die Vorbeugung gegen
Schimmelbildung als Argumente an. Die Änderung eines
Faktors, z.B. Aufrüstung eines Bauteils oder Änderung der
Heizung, kann dabei Auswirkungen auf viele andere Dinge
haben. Im schlimmsten Fall kann eine schlecht geplante
nachträgliche Dämmung zum Verlust der Tragfähigkeit von
Bauteilen führen. Wir beraten Sie, was bei der
energetischen Sanierung zu beachten ist und wie Sie am
besten vorgehen, um spätere Schäden zu vermeiden.
Viele Altbauten können oder sollen außen nicht verändert,
aber dennoch energetisch verbessert werden. Oft wird dann
überlegt, mit einer Innendämmung zu arbeiten.
Innendämmungen sind grundsätzlich problematisch, und es
mussten bereits viele Gebäude wegen fehlerhafter
Innendämmungen grundsaniert oder gar abgerissen werden.
Dabei treten die Schäden oft erst nach vielen Jahren auf.
Daher sollten Sie unbedingt vor einer solchen Entscheidung
fachlichen Rat einholen. Wir besprechen mit Ihnen die
Probleme von Innendämmungen und gehen vor Ort die
kritischen Punkte und Problemstellen an Ihrem Objekt mit
Ihnen durch, um zu einer optimalen Lösung zu kommen.
Materialwahl
Für die Wärmedämmung von Gebäuden gibt es viele Produkte und Konzepte auf dem Markt: verschiedene Schaumkunststoffe, Mineralfaserstoffe, Holzfaserstoffe, Zellulosefaserstoffe, natürliche Fasern wie Schafwolle oder Hanf, mineralische Schäume, Kalziumsilikatplatten, Schaumglas, transparente Wärmedämmungen, Vakuumdämmungen und viele andere. Die unterschiedlichen Eigenschaften und sinnvollen Anwendungsbereiche sind dem Laien oft unbekannt. Wir beraten Sie über die bautechnischen, gesundheitlichen, ökologischen und ökonomischen Aspekte der Dämmstoffe und Dämmkonzepte für Ihren Anwendungsbereich.
Wärmebrücken (früher auch: Kältebrücken)
Wärmebrücken sind begrenzte Stellen eines Gebäudes, an
denen in der Heizperiode mehr Wärme von innen nach außen
fließen kann als im „normalen“ Aufbau der Hausaußenfläche
(der wärmeübertragenden Gebäudehülle). Das kann daran
liegen, dass sich an dieser Stelle Baustoffe mit höherer
Wärmeleitfähigkeit (also schlechterer
Wärmedämmeigenschaft) befinden, die mehr Wärme nach außen
leiten als an anderen Stellen. Solche Wärmebrücken nennt
man Materialwärmebrücken, Beispiele dafür sind unter
anderem der Bereich von Betonfensterstürzen oder die
Durchdringung einer Wärmedämmung mit Stahlankern oder eine
durchbetonierte auskragende Balkonplatte, aber auch oft
der Fußleistenbereich im untersten Geschoss, wo die Wand
auf den kalten Fundamenten aufsteht. Materialwärmebrücken
sollten nach Möglichkeit durch eine gute Planung
verringert werden, Beispiele hierzu gibt das Beiblatt 2 zu
DIN 4108. Bei bestehenden Bauten können verbleibende
Wärmebrücken den Erfolg einer energetischen Sanierung
drastisch verringern. Oft ist jedoch eine vollständige
Vermeidung kaum möglich. Wir erarbeiten mit Ihnen in
solchen Fällen einen tragbaren Kompromiss, der Ihnen
größtmögliche Sicherheit vor Folgeschäden bietet.
Eine andere Art stellen die geometrischen Wärmebrücken
dar, bei denen der Aufbau der gleiche ist wie an den
anderen Stellen, aber die äußere Abkühlfläche im Vergleich
zur inneren Oberfläche vergrößert. Dadurch entsteht ein
Kühlrippeneffekt. Geometrische Wärmebrücken befinden sich
z.B. an jeder Gebäudeaußenecke. Solche Wärmebrücken sind
nie ganz vermeidbar. Bei der Neubauplanung können sie
durch eine kompakte Bauweise reduziert werden. Bei der
nachträglichen Dämmung eines Altbaus muss dieser Effekt
ebenfalls berücksichtigt werden – so bleibt z.B. ein
auskragendes Betonvordach auch dann noch eine Wärmebrücke,
wenn man es ringsum mit einer dicken Wärmedämmung versehen
würde.
Begriffsklärung: „Isolierung“
Im Bauwesen wird unter „Isolierung“ die nicht leitende
Ummantelung einer stromführenden Leitung verstanden.
Eine „Abdichtung“ schützt dagegen ein Bauteil vor
eindringender Feuchtigkeit, z.B. eine Flachdachabdichtung
gegen Niederschlagswasser, eine Kellerwandabdichtung gegen
Bodenfeuchtigkeit oder eine Badabdichtung gegen
Brauchwasser, das bei der Nutzung eindringen könnte. Die
Abdichtung gegen kapillar im Mauerwerk aufsteigende
Feuchtigkeit nennt man auch „Horizontalsperre“.
Eine „Dämmung“ ist dagegen nie ganz dicht, sondern mindert
nur den Wärmeverlust eines Gebäudes (Wärmedämmung) oder
den Schalldurchgang (Schalldämmung).
Lassen Sie sich kompetent beraten — Sachverständigenbüro Stubenitzky